Zu der Berichterstattung in der Rheinpfalz vom 16. Februar zu sogenannten Blühstreifen und der Berichterstattung vom 02. März, in der sich Johannes Zefuß mehr Offenheit für Themen der Landwirtschaft wünscht, erklären Elias Weinacht, Landratskandidat und stellv. Fraktionsvorsitzender der Grünen im Kreistag sowie Mitglied im Landwirtschfts- und Umweltausschuss der Gemeinde Mutterstadt und Walter Altvater, Gemeinderatsmitglied aus Mutterstadt und im Umwelt- und Landwirtschaftsausschuss des Kreises:
Weinacht: „Scheinbar streiten sich hier die Landwirtschaft in Person von Herrn Zehfuß und die lokale Agenda 21 auf ideologische Weise über ein Thema, das nicht ideologisch aufgeladen werden sollte. Fakt ist: Die Biodiversität nimmt radikal ab und die Landwirtschaft kann einen Beitrag dazu leisten, dass dies nicht passiert. Fakt ist auch, dass die Akzeptanz für eine industrielle Landwirtschaft sehr gering ist. Und Fakt ist weiterhin, dass Blüh- und Saumstreifen sowie Greening-Maßnahmen kein Allheilmittel sind – aber sie tragen positiv zum Arten- und Naturschutz bei. Mir ist deshalb wichtig: Ein Ausgleich zwischen Ökologie und Landwirtschaft ist möglich. Er darf aber nicht zum Nachteil der Landwirtschaft gehen.
Nahezu alle Landwirte wollen die Kulturlandschaft vor Ort erhalten und möchten einen Beitrag zum Arten- und Naturschutz leisten. Wer aber wie Johannes Zehfuß argumentiert, spricht aus einer Ideologie heraus und arbeitet gegen dieses Ziel. Denn Saumstreifen, Gewässerrandstreifen und Greening-Maßnahmen sind auch im Sinne der Landwirtschaft, aber auch der Menschen und der Ökologie, als Fördermaßnahmen ins Leben gerufen worden. Um die Debatte zu versachlichen schlagen wir Grüne im Kreistag deshalb vor, die Finanzierung solcher Maßnahmen mithilfe von Kreismitteln unbürokratisch mindestens zu verdoppeln, um die Ertragsminderungen der Landwirtschaft auszugleichen. Wir müssen uns eine intakte Natur etwas kosten lassen.“
Walter Altvater ergänzt: „Die lokale Agenda 21 in Mutterstadt hat auf einen Handlungsbedarf hingewiesen. Ich kann mir als ersten Schritt sehr gut vorstellen, die Mittel der Agenda 21 im Haushalt der Gemeinde aufzustocken. Zusammen mit der Landwirtschaft und Privatpersonen kann dann ein Fond gegründet werden, der Programme auf Landesebene zum Schutz der Biodiversität und des Naturschutzes kofinanziert. Solch ein Fond kann auch vobildhaft für den Kreis sein. Die genannten Vorschläge sind im Sinne der Natur und der Menschen nötig. Sie sollten jetzt konstruktiv zwischen Landwirtschaft und Agenda 21 diskutiert werden.“
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